Kellerabdichtung: Häufige Fehler und wie man sie vermeidet

Eine Kellerabdichtung ist eine wichtige Investition, um Ihr Haus vor Feuchtigkeitsschäden zu schützen und den Wert Ihrer Immobilie zu erhalten. Doch leider werden bei der Planung und Durchführung einer Kellerabdichtung immer wieder Fehler gemacht, die zu unnötigen Kosten, Verzögerungen und im schlimmsten Fall sogar zu einer Verschlimmerung der Feuchtigkeitsprobleme führen können. In diesem Artikel möchten wir Ihnen die häufigsten Fehler bei der Kellerabdichtung aufzeigen und Ihnen wertvolle Tipps geben, wie Sie diese vermeiden können.

Fehler 1: Falsche Diagnose der Ursache

Bevor mit einer Kellerabdichtung begonnen wird, ist es unerlässlich, die genaue Ursache der Feuchtigkeit im Keller zu ermitteln. Nur so kann die richtige Abdichtungsmethode gewählt und eine effektive Lösung gefunden werden. Häufige Fehler in diesem Zusammenhang sind:

  • Verwechslung von aufsteigender und drückender Feuchtigkeit: Aufsteigende Feuchtigkeit dringt durch Kapillarwirkung aus dem Erdreich in das Mauerwerk ein, während drückendes Wasser von außen gegen die Kellerwände drückt. Beide Arten von Feuchtigkeit erfordern unterschiedliche Abdichtungsmaßnahmen.
  • Ignorieren von Kondenswasserbildung: Kondenswasser entsteht, wenn warme, feuchte Luft auf kalte Kellerwände trifft. Eine unzureichende Belüftung oder Dämmung kann dieses Problem verstärken.
  • Nichtbeachtung von baulichen Mängeln: Risse im Mauerwerk, undichte Fugen oder fehlerhafte Anschlüsse können ebenfalls zu Feuchtigkeitseintritt führen und müssen vor der Abdichtung behoben werden.

Wie man es vermeidet:

  • Lassen Sie eine professionelle Feuchtigkeitsanalyse durchführen, um die genaue Ursache der Feuchtigkeit zu ermitteln.
  • Achten Sie auf Anzeichen von Kondenswasserbildung und verbessern Sie gegebenenfalls die Belüftung oder Dämmung des Kellers.
  • Lassen Sie bauliche Mängel vor der Abdichtung von einem Fachmann überprüfen und beheben.

Fehler 2: Wahl der falschen Abdichtungsmethode

Es gibt verschiedene Methoden zur Kellerabdichtung, die sich für unterschiedliche Situationen eignen. Die Wahl der falschen Methode kann zu einer unzureichenden Abdichtung und damit zu anhaltenden Feuchtigkeitsproblemen führen. Häufige Fehler sind:

  • Innenabdichtung bei drückendem Wasser: Eine Innenabdichtung ist bei starkem Wasserdruck von außen nicht ausreichend und kann sogar zu Schäden am Mauerwerk führen, da das Wasser weiterhin gegen die Wand drückt.
  • Außenabdichtung bei nicht zugänglichem Keller: Eine Außenabdichtung erfordert das Freilegen der Kellerwände von außen. Ist dies aufgrund von Bebauung oder anderen Hindernissen nicht möglich, ist eine Innenabdichtung die einzige Option.
  • Horizontalsperre bei bereits vorhandener Feuchtigkeit: Eine nachträgliche Horizontalsperre verhindert zwar das weitere Aufsteigen von Feuchtigkeit, kann aber bereits vorhandene Feuchtigkeit im Mauerwerk nicht beseitigen.

Wie man es vermeidet:

  • Lassen Sie sich von einem Fachmann beraten, welche Abdichtungsmethode für Ihre individuelle Situation am besten geeignet ist.
  • Berücksichtigen Sie die Zugänglichkeit des Kellers und die Art der Feuchtigkeit bei der Wahl der Methode.
  • Kombinieren Sie gegebenenfalls verschiedene Abdichtungsmethoden, um ein optimales Ergebnis zu erzielen.

Fehler 3: Mangelhafte Ausführung der Abdichtung

Auch bei der fachgerechten Ausführung der Abdichtung können Fehler passieren, die die Wirksamkeit beeinträchtigen. Häufige Fehler sind:

  • Unzureichende Vorbereitung des Untergrunds: Der Untergrund muss sauber, trocken und tragfähig sein, bevor die Abdichtung aufgebracht wird. Lose Putzteile, Staub oder Fettreste können die Haftung der Abdichtungsschicht beeinträchtigen.
  • Fehlerhafte Verarbeitung der Abdichtungsmaterialien: Bitumenbahnen müssen sorgfältig verklebt oder verschweißt werden, Dichtungsschlämme müssen gleichmäßig und in der richtigen Schichtdicke aufgetragen werden. Fehlerhafte Verarbeitung kann zu Undichtigkeiten führen.
  • Nichtbeachtung von Anschlüssen und Durchdringungen: Rohre, Kabel oder andere Durchdringungen der Kellerwände müssen sorgfältig abgedichtet werden, um Schwachstellen zu vermeiden.

Wie man es vermeidet:

  • Beauftragen Sie einen qualifizierten Fachbetrieb mit der Ausführung der Abdichtung.
  • Achten Sie darauf, dass der Untergrund sorgfältig vorbereitet wird.
  • Lassen Sie sich die Verarbeitung der Abdichtungsmaterialien erklären und kontrollieren Sie die Arbeiten regelmäßig.
  • Stellen Sie sicher, dass alle Anschlüsse und Durchdringungen fachgerecht abgedichtet werden.

Fehler 4: Vernachlässigung der Drainage

Eine Drainage leitet Wasser, das sich im Erdreich um den Keller herum ansammelt, ab und verhindert so, dass es gegen die Kellerwände drückt. Eine unzureichende oder fehlerhafte Drainage kann die Wirksamkeit der Kellerabdichtung beeinträchtigen. Häufige Fehler sind:

  • Keine Drainage bei drückendem Wasser: Bei hohem Grundwasserstand oder in Gebieten mit starkem Regenfall ist eine Drainage unerlässlich, um den Wasserdruck auf die Kellerwände zu reduzieren.
  • Falsche Dimensionierung der Drainage: Die Drainage muss ausreichend dimensioniert sein, um das anfallende Wasser effektiv abzuleiten. Eine zu kleine Drainage kann bei starkem Regen schnell überlastet sein.
  • Verstopfung der Drainage: Laub, Erde oder andere Verunreinigungen können die Drainage verstopfen und ihre Funktion beeinträchtigen.

Wie man es vermeidet:

  • Lassen Sie bei drückendem Wasser eine Drainage installieren.
  • Lassen Sie die Drainage von einem Fachmann dimensionieren und installieren.
  • Reinigen Sie die Drainage regelmäßig, um Verstopfungen zu vermeiden.

Fehler 5: Unzureichende Belüftung

Eine gute Belüftung des Kellers ist wichtig, um Feuchtigkeit abzuführen und Kondenswasserbildung zu vermeiden. Eine unzureichende Belüftung kann die Wirksamkeit der Kellerabdichtung beeinträchtigen und zu Schimmelbildung führen. Häufige Fehler sind:

  • Keine oder zu wenige Lüftungsöffnungen: Der Keller sollte über ausreichend große Lüftungsöffnungen verfügen, um einen Luftaustausch zu ermöglichen.
  • Verstopfte Lüftungsöffnungen: Laub, Spinnweben oder andere Verunreinigungen können die Lüftungsöffnungen verstopfen und den Luftaustausch behindern.
  • Fehlende Querlüftung: Idealerweise sollten sich die Lüftungsöffnungen an gegenüberliegenden Seiten des Kellers befinden, um eine Querlüftung zu ermöglichen.

Wie man es vermeidet:

  • Sorgen Sie für ausreichend große Lüftungsöffnungen im Keller.
  • Reinigen Sie die Lüftungsöffnungen regelmäßig.
  • Schaffen Sie wenn möglich eine Querlüftung, indem Sie Lüftungsöffnungen an gegenüberliegenden Seiten des Kellers anbringen.

Fehler 6: Verwendung ungeeigneter Materialien

Die Verwendung ungeeigneter Materialien kann die Wirksamkeit der Kellerabdichtung beeinträchtigen und zu Schäden führen. Häufige Fehler sind:

  • Verwendung von nicht diffusionsoffenen Materialien: Bei einer Innenabdichtung sollten diffusionsoffene Materialien verwendet werden, die Wasserdampf nach außen abgeben können. Nicht diffusionsoffene Materialien können zu Feuchtigkeitsstau im Mauerwerk führen.
  • Verwendung von minderwertigen Materialien: Billige Abdichtungsmaterialien können eine geringere Lebensdauer haben und schneller versagen.
  • Verwendung von Materialien, die nicht für den jeweiligen Anwendungsfall geeignet sind: Nicht jedes Abdichtungsmaterial eignet sich für jede Art von Feuchtigkeit oder Untergrund.

Wie man es vermeidet:

  • Verwenden Sie bei einer Innenabdichtung diffusionsoffene Materialien.
  • Investieren Sie in hochwertige Abdichtungsmaterialien, die eine lange Lebensdauer haben.
  • Lassen Sie sich von einem Fachmann beraten, welche Materialien für Ihren individuellen Anwendungsfall am besten geeignet sind.

Fehler 7: Vernachlässigung der Wartung

Eine Kellerabdichtung ist keine einmalige Maßnahme, sondern erfordert regelmäßige Wartung, um ihre Wirksamkeit langfristig zu gewährleisten. Häufige Fehler sind:

  • Keine regelmäßige Kontrolle der Abdichtung: Die Abdichtung sollte regelmäßig auf Schäden oder Undichtigkeiten überprüft werden.
  • Nichtbeachtung von Anzeichen für Feuchtigkeit: Flecken, Schimmel oder abblätternder Putz können Anzeichen für eine erneute Feuchtigkeitseinwirkung sein.
  • Verzögerung von Reparaturmaßnahmen: Schäden an der Abdichtung sollten schnellstmöglich repariert werden, um größere Schäden zu vermeiden.

Wie man es vermeidet:

  • Kontrollieren Sie die Abdichtung regelmäßig auf Schäden oder Undichtigkeiten.
  • Achten Sie auf Anzeichen für Feuchtigkeit und handeln Sie sofort, wenn Sie solche bemerken.
  • Lassen Sie Schäden an der Abdichtung schnellstmöglich von einem Fachmann reparieren.

Fazit

Eine Kellerabdichtung ist eine komplexe Maßnahme, bei der viele Fehler passieren können. Indem Sie die in diesem Artikel beschriebenen Fehler vermeiden und sich von einem qualifizierten Fachbetrieb beraten und unterstützen lassen, können Sie sicherstellen, dass Ihre Kellerabdichtung erfolgreich ist und Ihr Keller langfristig trocken bleibt. Denken Sie daran, dass eine professionelle Kellerabdichtung eine Investition ist, die sich lohnt, um Ihr Haus vor Feuchtigkeitsschäden zu schützen und den Wert Ihrer Immobilie zu erhalten.